„Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“ Mit dieser Forderung und einem entsprechenden Antrag des Ev. Kirchenkreises Recklinghausen, hat der Rat der Stadt Herten am 27.11.2019 einstimmig beschlossen, dem Bündnis „Sichere Häfen“ beizutreten. Leider wurde dem Ratsbeschluss bisher nicht gefolgt.
Die Situation auf den griechischen Inseln ist schon seit langem katastrophal. Auf der Insel Lesbos, gibt es z.B. ein zentrales Flüchtlingslager, ein ehemaliges Gefängnis, mit 2.800 Plätzen.
Zurzeit leben auf Lesbos aber 20.000 Flüchtlinge und Migranten.
Die Menschen campen um das Lager herum, übernachten im Hafen oder in Camps von Hilfsorganisationen.
Die griechische Bevölkerung hat Verständnis für die Schutzsuchenden. Dass der Unmut aufgrund der schlimmen Lage jedoch zunimmt, ist nachvollziehbar.
Die Gewalt gegenüber Flüchtlingen, das Nichteinschreiten der Sicherheitsbehörden und das Attackieren von Hilfskräften und Journalistinnen und Journalisten, ist aber ganz klar nicht hinnehmbar.
Die Entscheidung der großen Koalition, den Antrag der Grünen, 5.000 unbegleitete Kinder, Schwangere, allein reisende Frauen oder schwer Traumatisierte aus den griechischen Flüchtlingslagern aufzunehmen, abzulehnen, macht uns traurig und auch wütend.
Selbstverständlich braucht es eine europäische Lösung.
Daran hätte man in der EU auch weiterhin arbeiten müssen, stattdessen hat man sich zurückgelehnt und dem Deal mit der Türkei vertraut – das war sehr naiv.
Nun spitzt sich die Lage weiter zu.
Dazu fällt der stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzende Eva Högl nur ein, dass die Aufnahme der oben Genannten in der jetzigen Situation nicht weiterhelfe.
Wie perfide ist diese Aussage? Gut, mittlerweile ist der Koalitionsausschuss zur Einsicht gekommen, dass Handlungsbedarf besteht. Jede Aufnahme rettet Menschen.
Nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn“, kümmert man sich in unserer Stadt lieber um Dinge, welche sichtbar sind. Aber mit dem Beitritt zum Bündnis „Sichere Häfen“ hat sich die Stadt Herten mit Menschen auf der Flucht und deren Seenotrettung solidarisch erklärt. Dies beinhaltet auch, ggfs. Menschen schnell und unkompliziert aufzunehmen.
Die derzeitige dramatische Situation verlangt von uns mehr als eine reine Absichtserklärung. Den Worten müssen Taten folgen und so fordern wir Hertener Grüne die Stadt auf, nach Absprache mit Pflegefamilien und Jugendhilfeeinrichtungen, Plätze zur Aufnahme von unbegleiteten Kindern zur Verfügung zu stellen und dies öffentlich mitzuteilen.
Martina Herrmann und Ralf Mauelshagen
Vorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Herten
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